Freitag, 6. November 2009

Eine ugandische Verlobungsfeier


Hallo!!

Na dann will ich auch mal meinen etwas vernachlässigten Block wieder auffrischen und euch von dem letzten Wochenende als 30.10 bis 01.10. Dieses Wochenende habe Ich in Mbale verbracht und dort habe Ich einen anderen DRK-Weltwärtsler, Thomas, besucht. Das war ein Highlight und ein schöner Abschluss für den ersten Monat. Am Freitag bin Ich nach der Arbeit mit einem Matatu (Minibus) Richtung Mbale aufgebrochen, da sich hier keiner an Abfahrtzeiten halt sondern es nach dem Prinzip läuft, wir fahren erst wenn es wirklich keinen freien Platz mehr gibt musste Ich erstmal 1 Stunde in Busia im Matatu sitzen und warten, da kommen dann alle möglichen Händler an die Fenster und wollen dir ihre Ware verkaufen. Als es dann endlich losging wurde es schon zunehmend dunkel und so konnte Ich nicht lange diese schöne Landschft bestaunen was wirklich schade war. Da das Matatu an jeder kleinsten ecke hielt dauerte die Fahrt über eine Straße voller Schlaglöcher dementsprechend lange. In Mbale angekommen traf Ich Thomas mite in Paar seiner Red Cross Kollegen in einem Cafè und wir haben erstmal Milktea getrunken. Danach waren wir noch kurz im Supermarkt und dann ging es auf zu Thomas. Bei ihm haben wir dann Spaghetti mit einer Tomaten-Thunfischsoße gekocht. In Mbale gibt es Thunfisch und Nutella. Dazu gab es dann noch ein leckeres Bell Bier und so verbrachten wir einen entspannten Abend mit Essen, quatschen und Bier trinken. Samstag ging es dann nach einem tollen Frühstück mit Nutella und Pfefferminztee sind wir dann zu Thomas Red Cross Branch gefahren um uns dort mit Daniel zu treffen, da wir am Mittag zur Intrduction (Verlobungsfeier) seiner Schwester eingeladen waren und uns vorher noch traditionelle Kleidung besorgen wollten. Die verabredet Zeit um halb neun wurde wie ja hier normal nicht eingehalten und so sind wir dann um elf los um Thomas sein traditionelles Gewand zu kaufen. Ich sollte eins geliehen bekommen und dann ging der Streß auch schon los. Plötzlich war Daniel ganz hektisch und wir mussten ganz schnell zu Thomas und unsere Sachen holen und dann flott zu ihm und weiter zum Elternhaus und alles mit dem Boda. Bei seinen eltern angekommen dachten wir dann schon wir sind zu spat aber es war noch alles im Aufbau. Das sieht aus. Also da stehen im Garten des Hauses drei Zelte und in der Mitte ein Pavillon. Alles ist grün, gelb, rot geschmückt. Sieht richtig toll aus. Am Eingang zum Garten wird ein Tor platziert welches mit einem Band verschlossen wird. Ich bekam dann auch mein traditionelles Gewand so ein Gomes, wird um einen drumgewickelt und dann mit einem Gürtel umschlossen der aussieht wie bei einem Sumoringer. Um viertel nach drei ging es dann endlich los, der Verlobte kam mit seinen Gästen angereist. Diese mussten dann vor dem Tor warten und der Bestman (Trauzeuge) des Verlobten musste um Einlass bitten. Das geht natürlich nicht so einfach und er muss einige Fragen zur allgemeinen zufriedenheit beantwortn bevor das Band zerschnitten und die Gäste über einen roten Teppich ihre Plätze einnehmen dürfen. Danach kamen dann immer so fünf Frauen und Mädchen aus dem Haus und knieten sic hunter dem Pavillon hin und der Bestman musste dann mit Fragen herausfinden wer den die Verlobte ist das dauert ca. vier runden und dann erhält die Verlobte ein Geschenk und dann muss der Verlobte unter den Gästen gesucht und auf seinen Platz geführt werden. Danach geht es darum das die Gäste der unterschiedlichen Seiten vorgestellt werden, begonnen bei den Eltern bis zu den entferntesten Freunden und jeder muss aufstehen und für jeden wird geklatscht. Nachdem dies passiert ist hat ein Ugandischer Sänger einige Lieder gesungen wo es darum ging diese Verbindung zu schützen und das Glück zu segnen und so weiter. Daraufhin nahm die Verlobte mit einigen weiteren Frauen unter dem Pavillon platzt und die Gäste des Verlobten präsentierten ihre Geschenke. Angefangen bei ein paar Säften über das Kuhbein, Hühner, eine Ziege und mehrere Säcke Bohnen war echt alles dabei. Als alle Geschenke verteilt waren durften diese dann von den Gästen der Verlobten fortgebracht werden um den Platz freizumachen für den Austausch der Verlobungsringe. Bevor die Ringe getauscht wurden hat der Amerikanische Pastor von Mbale noch eine Rede gehalten und dann die Ringe mit den Verlobten getauscht, das hatte schon fast was von einer Trauung. Nach der allgemeinen Segnung und einem weiteren Gebet hat dann das Paar den Kuchen angeschnitten während Kunstschnee aus der Dose auf Sie gesprüht wurde. Zum Abschluss dieser ganzen Geschichte mussten sich die beiden noch gegenseitig zu Essen geben. Erst Kuchen, dann Apfel und auch etwas zu trinken. Nachdem diese Zeremonie abgeschlossen war, warteten alle sehnsüchtig auf das Essen. Problematisch bei dieser Zeremonie war nämlich das es den ganzen Tag nichts zu essen und zu trinken gab was uns schon ziemlich gewundert hat. Als es dann endlich Essen gab mussten wir leider auch feststellen das es wohl nicht so üblich ist Sekt und Bier auf solchen Feiern zu trinken sondern nur Soda und Wasser. Am Ende der Party um acht sind wir dann noch ins “Dutch" gegangen wo wir uns noch ein Bierchen gegönnt haben. Ziemlich erledigt von diesem Tag ging es dann früh ins Bett und am Sonntag hieß es erstmal ausschlafen. Um halb eins ging es zum Mark two wir uns mit Justus, Anja, Simon und Max (alles Wletwärtsler) getroffen haben um einige Dinge einzukaufen. Der Markt in Mbale ist auch sehr anders im Vergleich zu Busia, dort gibt e seine Gasse wo sich ein Metzger an den nächsten reiht und es riecht ziemlich übel. Nachdem Einkauf ging es dann beladen mit Essen zurück zu Thomas, das bot schon ein komisches Bild, die Sechs Mzungus (weißen) auf dem Weg durch Mbale. Bei Thomas haben wir dann Spaghetti mit Ratatouille und Steak gemacht und alle zusammen gegessen. Da Thomas nur zwei Platten und mäßig Geschirr hat, dauerte der ganze Kochvorgang recht lange und zu diesem köstlichen Essen gab es selbstgemachten Passionsfruchtsaft. Max, Simon und Anja mussten schon am Abend wieder zurück in ihre Dörfer und so saßen am Ende noch Thomas, Justus und Ich bei Thomas und haben Glühwein gemacht. Diesen tranken wir dann draußen bei ein paar Runden MauMau. Das war ein sehr schöner Sonntagabend und so haben wir in Uganda am 1.11 die Weihnachtszeit eingeläutet. Am Montag musste Ich dann um halb acht schon wieder zum Taxipark zurück nach Busia und in meine neue Arbeitswoche starten. Der erste Monat Uganda hat mich so ziemlich überrascht. Es war alles so ziemlich anders als in meiner Vorstellung. Die Menschen, die Landschaft, das Klima, das Essen. Aber alles gefällt mir. Naja, das Essen ist schon recht einseitig auch wenn man gut kombinieren kann fehlt doch so mal ein toller Big Mäc oder so in der Art oder typisch Deutsch Sauerkraut mit Kasseler. Meine Arbeit hier nimmt langsam ein bisschen Routine an und dennoch kommen mir immer neue Ideen und Ich werde in immer neue Projekte und Committees involviert.

Also das soll es dann mal sein für heute.
Da ich jetzt einen Internetstick habe und nicht mehr auf Internetcafè und Office angewiesen bin schreibe ich auch mal mehr.

Liebste Grüße
Rafi

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